potnia en

Alekos Fassianos

Was uns blieb

30.05.08 - 04.07.08




Mit einem unverkennbaren Spürsinn für das Dringliche wirft Alekos Fassianos in seiner neuen Einzelausstellung seinen dynamisch klaren Blick auf die zeitgenössische griechische Realität. Große und kleine Landschaftsbilder und eine Reihe von übermalten Fotografien des Künstlers zeigen den Wunsch, das »Verlorene« neu zu erschaffen oder sich daran zu erinnern.

Alekos Fassianos gehört zu einer Generation von Künstlern, die in der Regel für das geehrt wird, was sie in der Zeit der Militärdiktatur in den 60er-Jahren vollbracht hat. Auch wenn die häufige Charakterisierung von Fassianos als »historisch bedeutendem Künstler« eine Ehre sein mag, kann sie einem Künstler, der sein ungeteiltes Augenmerk immer noch auf das Dringliche richtet, kaum angemessen sein. Einer Reihe von Künstlern seiner Generation mag es nicht gelungen sein, die Zeit ihrer Blüte zu nutzen, um sich über die Grenzen Griechenlands hinaus bekanntzumachen und den internationalen Markt zu erobern. Alekos Fassianos ist in dieser Hinsicht jedoch eine Ausnahme: Nachdem er jene Zeit bereits mit großem kommerziellen Erfolg durchlaufen hat, erfreut er sich bis heute eines immer größer werdenden internationalen Rufes.

Es überrascht somit nicht, dass Fassianos zu dem exklusiven Kreis von Künstlern gehört, die ihre Regeln selbst aufstellen, ohne gezwungen zu sein, sich fremden Regeln unterwerfen zu müssen, wie dies heute – aufgrund der offensichtlichen Unzulänglichkeiten der Rahmenbedingungen für das Kunstschaffen in Griechenland – so viele griechische Künstlern erleiden. Daran kann keine Spur eines Zweifels bleiben. Fassianos hat nicht nur immer etwas zu sagen, er sagt dies auch noch auf eine unverfälschte Art, mit der er auf niemand anderen als sich selbst verweist.

Im Anschluss an die am 29. Mai 2007 in der Galerie für zeitgenössische Kunst Potnia Thiron eröffnete Ausstellung mit dem vielsagenden Titel »Ewige Wiederkehr« und nach den schrecklichen Ereignissen des letzten Sommers, die Griechenland »in Asche legten« und die internationale Gemeinschaft sprachlos machten, tritt Alekos Fassianos nun erneut in die Öffentlichkeit…

Die Ausstellung »Was uns blieb« wird nun, genau ein Jahr danach, in der Galerie für zeitgenössische Kunst Potnia Thiron eröffnet. Ausgehend von einem neuen und vielversprechenden Ansatz macht sich die Präsentation voller Dynamik und Konsequenz daran zu zeigen, was den wirklichen Spürsinn für das Dringliche in der zeitgenössischen Kunst ausmacht.

Parallel zur Hauptausstellung werden Bühnenbilder für Produktionen zu Werken von Ionescu zu sehen sein, die Alekos Fassianos 1997 für die Regisseurin Marietta Rialdi und ihr »Experimentelles Theater der Stadt« entworfen hat.