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Alekos Fassianos

Ewige Rückkehr

30.05.07 - 22.06.07




POTNIA THIRON - Galerie für Zeitgenössische Kunst - wird am 29. Mai 2007 mit der Ausstellung EWIGE WIEDERKEHR [NEW] von Alekos Fassianos eröffnet.
POTNIA THIRON – Galerie für Zeitgenössische Kunst – wird von der nichtwirtschaftlichen Gesellschaft art.emis*, die allerdings nicht ihr Eigner ist, unterstützt. Sie stellt vom 30. Mai bis zum 22. Juni das neue Werk von Fassianos aus und kündigt so ihr Programm und ihre Aktivitäten auf dem Markt für Zeitgenössische Kunst an, die durch ihren Internetauftritt für sechs weitere Länder ergänzt werden: Italien, Türkei, Russland, Großbritannien, Frankreich und Deutschland.
Fassianos hat seit mehr als zehn Jahren in keiner griechischen Galerie für Zeitgenössische Kunst ausgestellt, aber sowohl in Griechenland als auch im Ausland wichtige Einzelausstellungen veranstaltet (bis 2004 z. B. in der Nationalen Kunstgalerie / Athen, der Galerie Beaubourg / Paris, der Galerie Pudelko [This it how it ist spelled]/ Bonn). Heute kehrt er wieder zurück und stellt in der Galerie POTNIA THIRON acht große Werke** aus, außerdem das künstlerisch gestaltete Umschlagbild des Ausstellungskataloges sowie 6 neue Lithographien und Stencils.
Eigens für die Ausstellung hat Fassianos einen Schreibtisch mit dem ›Orakel‹-Titel »Menschen-Säulen« entworfen, der in zwei Exemplaren ausgestellt wird.
Die Galerie für Zeitgenössische Kunst Potnia Thiron nimmt vom 31.5. bis zum 3.6.2007 unter der Leitung von Elisabet Lyra an den Programmen Basic***** und Open****** Plan der Kunstmesse »Art Athina - Restart« [This it how I found it on the Net] teil.

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* Das Manifest von art.emis ist: »Wie man Dinge mit Anderen macht«. Gleichzeitig erscheint die Publikation (Wie man Dinge mit Anderen macht – Anstelle einer Einführung) mit einem Text und Werken des Schriftstellers Konstantin Tzamiotis und einem Vorwort von Eleni Philippaki, die art.emis leitet. (Entwurf: FRONT – Sakis Stritsidis, Druck: Nereus Art editions – Vasilis Katoufas, Herausgeber: Thodoris Matatsis, copyright: art.emis).

**1. Die Flügel der Stadt 153x199 cm. [NEW]
2. Die Verkündung 203x213 cm. [NEW]
3. Die Schwalben 203x213 cm.
4. Der Drachentöter 141x99 cm. [NEW]
5. Lysander auf einem Athener Balkon 177x102 cm.
6. Der Fahnenträger 177x102 cm.
7. Heimliche Leser 205x215 cm. [NEW]
8. Das Licht der Rosen 138x133 cm.

*** Umschlagbild: »Ohne Titel«, 31x27,5 cm (Herausgeber des Kataloges: Alekos Fassianos, Katalogdruck: Nereus Art editions – Vasilis Katoufas, copyright: POTNIA THIRON)

**** »Der sein Fahrrad trägt« 92x66 cm, »Zusammen mit der Katze« 67x91 cm, und »Freunde mit Fahrrad« 65x45 cm, 3 Lithographien. »Reisender zur See« 84x66 cm und »Aach!« Rot, Blau, jeweils 43x64 cm, 3 Stencils.

***** Basic Plan: in Zusammenarbeit mit art.emis und mit Werken von Fassianos.

****** Open Plan: in Zusammenarbeit mit der Haunch of Venison Contemporary Art Gallery und Werken von Jorge Pardo.


Maria Marshall

Sirenen

12.10.07 - 08.11.07




In der griechischen Mythologie waren die Sirenen dämonische Wesen, die Reisende mit ihrem Gesang bezauberten und ins Verderben rissen. Heute steht derselbe Begriff für alles, was fasziniert und mit fatalen Folgen verführt.
»Sirenen« lautet auch der Titel der Ausstellung der berühmten britischen Künstlerin Maria Marshall, die sich unter anderem durch die erschütternd kritische Betrachtungsweise auszeichnet, mit der sie sich Themen nähert wie der kindlichen Seele, der Unschuld, der Herausforderung des Erwachsenwerdens und des reifen Handelns. Kernstück der griechischen Ausstellung ist das Werk «Sophikon bei Epidauros 31.8.2007». Hierbei handelt es sich um einen Film (35 mm), der in Griechenland für Griechenland gedreht wurde, ein Werk, dessen Entstehen mit einer der größten nationalen und ökologischen Katastrophen, die unser Land in seiner zeitgenössischen Geschichte erlebt hat, verwoben sein sollte.
Der Drehort, den die Künstlerin für das Hauptwerk der Ausstellung ausgewählt hat, ein geschichtsträchtiges, kleines Kirchlein in Sophikon bei Epidauros, nur wenige Kilometer vom antiken Theater entfernt, war gleichzeitig Schauplatz einer unvorstellbaren Naturkatastrophe – das Ergebnis einer kollektiven Orientierungslosigkeit und chronischer Gleichgültigkeit.
Aufgrund dieser unerfreulichen aber so entlarvenden Koinzidenz erlangt die Ausstellung »Sirenen« von Maria Marshall über ihren künstlerischen Wert hinaus eine mahnende ja fast prophetische Subtilität, die einer Parabel nahekommt.

Aphrodite Litti

A.Litti im Wunderland

14.12.07 - 09.02.08




Das Wunderland der Aphrodite Liti ist ein Land der Koexistenz. Traumwelten, Flüchtiges, Märchenhaftes und Paradoxes bestehen nebeneinander, ohne mit dem Greifbaren, dem Materiellen, dem Wirklichen und Handfesten in Konflikt zu geraten. Eine Katze lugt aus einem kleinen Hain hervor und zieht Grimassen, ein Schwarm Schmetterlinge, ein Kaninchen, Enten, Käfer, Eidechsen, zahllose, riesige Spielkarten aus Spiegelglas, aber auch die Figur eines Mädchens bilden eine Welt, die nicht nur der berühmten Geschichte von Lewis Carol, sondern auch der Fantasie eines Kindes – ohne Altersbeschränkung – entsprungen zu sein scheint.

Möglich, dass im Werk von A. Liti die Vanitas-Malerei des 17. Jahrhunderts einen Widerhall findet, in der z. B. Schmetterlinge ein Symbol für Vergänglichkeit waren und Spielkarten daran erinnerten, dass das Schicksal immer das Unvorhersehbare, das Vorläufige, das Wankelmütige in sich birgt.

Jenseits des motivischen Reichtums ist die Welt von A. Liti in erster Linie eine Welt der Skulptur. Schwere Metalle, wie Eisen und Kupfer, »entmaterialisieren« sich, indem gläserne Mosaiksteinchen hinzugefügt werden. Der Glanz, schillernde Farben und Lichtreflexe auf den Oberflächen der Skulpturen führen auf eine wunderbare Weise die leichte und zerbrechliche Natur der Geschöpfe vor, auch wenn dabei ihr Volumen und Gewicht als Objekt nicht verlorengehen.

Die Ausstellung von A. Liti in der Galerie Potnia Thiron zeigt außerdem 2 Fotografien einer früheren Arbeit der Künstlerin mit dem Titel »Die rätselhaften Prinzessinnen«. Zwei kleine Mädchen, als Weihnachtsmänner verkleidet, dringen in das Haus der Künstlerin ein und spielen mit dem Begriff der Geschlechter, der Verkleidung und dem Rot – mit allen symbolischen Bedeutungsebenen, die diese Farbe auch haben mag.

Die naturalistischen und hyper-realistischen Ambiente der A. Liti machen sich im höchsten Grade die Relation zwischen Skulptur und Raum, Licht, aber auch Zeit zunutze. Im Licht der Vorweihnachtszeit betrachtet rufen die Farben, der Glanz, die Spielkarten, das Weihnachtsmannkostüm und der Sinn des Traumes, des Verlangens und des Glücks, die Litis Werken innewohnen, Gefühle der Erregung, des Entzückens hervor und öffnen so das Tor zum Wunderland.
Den einführenden Text des Kataloges »Das ›R‹ in Wunder« wurde von Evgenios Trivizas, Professor für Kriminologie an der Universität Reading, verfasst.



Antonio Riello

Politisch nicht korrekt

13.11.07 - 08.12.07




Die weitverbreitete Sitte, eine Waffe zu besitzen, gehört zu den interessanten Paradoxa entwickelter Gesellschaften unserer Zeit und veranlasst zu einer ganzen Reihe von Überlegungen.
Es ist bekannt, dass dieses Phänomen in Staaten wie den USA Dimensionen angenommen hat, die es zum »Nationalsport« werden lassen, denn man schätzt, dass immerhin 34% der Amerikaner wenigstens eine Feuerwaffe ihr Eigen nennen, woraus sich eine Gesamtzahl von kaum mehr vorstellbaren zweihundert Millionen (200.000.000) im Umlauf befindlichen Waffen ergibt.
Zur gleichen Zeit berichten zuverlässige Quellen und Publikationen seit 2000 davon, dass die Zahl der Waffen in den Händen griechischer Bürger die Grenze von drei Millionen überschritten hat; 2.500.000 davon sind illegal. Die genannten Zahlen gelten für die Zeit von vor sieben Jahren, und ihre Tendenz ist steigend. Legt man zugrunde, dass die Einwohnerzahl von Griechenland heute 11 Millionen nicht überschreitet, kommt man zu dem Ergebnis, dass einer von drei Griechen eine Feuerwaffe besitzt oder zumindest besitzen könnte.
Da die Zahl der Fälle von tatsächlichem Gebrauch dieser ungeheuren Zahl von Waffen aber verschwindend gering ist, wird deutlich, dass nachvollziehbare Gründe für den Waffenkauf (wie berufliche Gefahren, Planung krimineller Aktivitäten, Hobbys wie die Jagd oder das Sportschießen) nur eine völlig nachgeordnete Bedeutung haben. Eine solche Beobachtung verrät, dass die überwiegende Mehrheit dieser Waffen für ihren Besitzer nicht mehr als Werkzeug dient, sondern eher eine Art Fetisch darstellt.
Der italienische Künstler Antonio Riello, bekannt für die suggestive, wenn nicht spielerische Annäherung an seine Themen, die in der Regel verbreitete Verhaltensweisen, Ansichten und Deutungen behandeln, erforscht ein weiteres Mal die Grenzen der Mechanismen hinter dem, was gesellschaftlich akzeptabel ist und was nicht.
Die Ausstellung Politisch nicht korrekt stellt ein persönliches Universum dar, das aus mit wertvollen Steinen geschmückten und eindrucksvollen Stoffen bezogenen Feuerwaffen besteht, Revolvern, Handgranaten, Projektilen und ästhetisch hochwertigem Tafelgeschirr mit Darstellungen von Kriegsgerät.
Riello versucht unter Verwendung authentischer Materialien, den symbolischen Gehalt der Waffen zu erneuern, indem er sie im wahrsten Sinne des Wortes transformiert, um so Verwendungszwecke zu suggerieren, die sich völlig von der Manifestation der Ur-Instinkte losgelöst haben, um traditionsgemäß zugunsten einer rein ästhetischen, wenn nicht gar sinnlichen Erfahrung zu dienen.
Und wie Yannis Panoussis, Professor für Kriminologie an der Universität Athen, in seinem einführenden Text zum Katalog der Ausstellung bemerkt, beabsichtigt der Künstler: »Uns mehr mit der Kunst als der Technik der Waffe vertraut zu machen. Unsere Aufmerksamkeit auf ihre künstlerische Seite, ihre Farben, ihre Kombinationen, ihr »Kleid« und ihre Terminologie zu lenken.«
Gleichzeitig mit der Ausstellung Riellos ist die Schmuckausstellung »Pistols and Lovegrenades« von Ileana Makri zu sehen.



Alekos Fassianos

Was uns blieb

30.05.08 - 04.07.08




Mit einem unverkennbaren Spürsinn für das Dringliche wirft Alekos Fassianos in seiner neuen Einzelausstellung seinen dynamisch klaren Blick auf die zeitgenössische griechische Realität. Große und kleine Landschaftsbilder und eine Reihe von übermalten Fotografien des Künstlers zeigen den Wunsch, das »Verlorene« neu zu erschaffen oder sich daran zu erinnern.

Alekos Fassianos gehört zu einer Generation von Künstlern, die in der Regel für das geehrt wird, was sie in der Zeit der Militärdiktatur in den 60er-Jahren vollbracht hat. Auch wenn die häufige Charakterisierung von Fassianos als »historisch bedeutendem Künstler« eine Ehre sein mag, kann sie einem Künstler, der sein ungeteiltes Augenmerk immer noch auf das Dringliche richtet, kaum angemessen sein. Einer Reihe von Künstlern seiner Generation mag es nicht gelungen sein, die Zeit ihrer Blüte zu nutzen, um sich über die Grenzen Griechenlands hinaus bekanntzumachen und den internationalen Markt zu erobern. Alekos Fassianos ist in dieser Hinsicht jedoch eine Ausnahme: Nachdem er jene Zeit bereits mit großem kommerziellen Erfolg durchlaufen hat, erfreut er sich bis heute eines immer größer werdenden internationalen Rufes.

Es überrascht somit nicht, dass Fassianos zu dem exklusiven Kreis von Künstlern gehört, die ihre Regeln selbst aufstellen, ohne gezwungen zu sein, sich fremden Regeln unterwerfen zu müssen, wie dies heute – aufgrund der offensichtlichen Unzulänglichkeiten der Rahmenbedingungen für das Kunstschaffen in Griechenland – so viele griechische Künstlern erleiden. Daran kann keine Spur eines Zweifels bleiben. Fassianos hat nicht nur immer etwas zu sagen, er sagt dies auch noch auf eine unverfälschte Art, mit der er auf niemand anderen als sich selbst verweist.

Im Anschluss an die am 29. Mai 2007 in der Galerie für zeitgenössische Kunst Potnia Thiron eröffnete Ausstellung mit dem vielsagenden Titel »Ewige Wiederkehr« und nach den schrecklichen Ereignissen des letzten Sommers, die Griechenland »in Asche legten« und die internationale Gemeinschaft sprachlos machten, tritt Alekos Fassianos nun erneut in die Öffentlichkeit…

Die Ausstellung »Was uns blieb« wird nun, genau ein Jahr danach, in der Galerie für zeitgenössische Kunst Potnia Thiron eröffnet. Ausgehend von einem neuen und vielversprechenden Ansatz macht sich die Präsentation voller Dynamik und Konsequenz daran zu zeigen, was den wirklichen Spürsinn für das Dringliche in der zeitgenössischen Kunst ausmacht.

Parallel zur Hauptausstellung werden Bühnenbilder für Produktionen zu Werken von Ionescu zu sehen sein, die Alekos Fassianos 1997 für die Regisseurin Marietta Rialdi und ihr »Experimentelles Theater der Stadt« entworfen hat.